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behandelt die Meerenge in der Türkei; zum kimmerischen Bosporus siehe Straße von Kertsch.
Der Bosporus (griechisch für Kuh- oder Ochsenfurt, türkisch Boğaziçi abgeleitet von "Schlund" bzw. Karadenizi boğazi für "Schlund des Schwarzen Meeres") ist eine Meerenge zwischen Europa und Kleinasien, die das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet; daher stellt er einen Abschnitt der südlichen Innereurasischen Grenze dar. Auf beiden Seiten der Meerenge befindet sich die Stadt İstanbul. Der Bosporus hat eine Länge von ca. 30 km und eine Minimalbreite von 700 m. In der Mitte variiert die Tiefe zwischen 36 und 124 m (bei Bebek). Die Strömung an der Oberfläche ist vom Schwarzen Meer zum Marmarameer (große Flüsse münden in das Schwarze Meer und führen zu einem Wasserüberschuss) und in etwa 40 m Tiefe eine Gegenströmung in umgekehrte Richtung (unterschiedliche Salinität: Mittelmeer 3,6 - 3,9 Gewichtsprozent, Schwarzes Meeres 1,7 - 1,8; salziges Wasser ist schwerer).
1997 sorgten die amerikanischen Meeresbiologen William Ryan und Walter Pitman mit ihrer Sintflut-Hypothese für Aufsehen. Sie besagt, dass der Bosporus nur etwa 7.500 Jahre alt ist. Davor war das Schwarze Meer ein Binnengewässer in einer Tiefebene weit unter dem heutigen Meeresspiegel. Im Laufe der Abschmelzungen der letzten Eiszeit kam es dann innerhalb von Jahrhunderten zum Ansteigen des Meeresspiegels im Mittelmeer sowie dem daran angeschlossenen Marmarameer innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen zu einem sehr breiten, rasenden Strom, welcher den Bosporus in seiner heutigen Form schuf. Der sehr flache Grund der tief in den Fels eingeschnittenen, relativ breiten Wasserstraße wird als Indiz für die sehr große Strömungsgeschwindigkeit des Wassers bei seiner Entstehung interpretiert.
Obige Hypothese gilt jedoch nicht als wissenschaftlich gesichert. Umweltforscher aus USA und Kanada (Jun Abrajano, Rensselaer Polytechnic Institute, Ali Aksu, University of Newfoundland) führten Analysen der Sedimente im Marmarameer durch, die die Sintflut-Hypothese ihrer Ansicht nach widerlegen. Demnach strömt das Wasser schon seit dem Ende der letzten Eiszeit kontinuierlich aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer.
Der Bosporus gilt als eine der bedeutendsten Wasserstraßen, weil durch ihn große Gebiete Russlands und Europas an das Mittelmeer und die Weltmeere angeschlossen sind. Neben Agrargütern und Industrieprodukten hat nicht zuletzt das Erdöl einen entscheidenden Anteil am großen Transportvolumen auf diesem Weg. Insbesondere die Anrainerstaaten am östlichen Schwarzen Meer sowie deren durch Pipelines angebundenes Hinterland gelten als Erdöl-Lieferanten des 21. Jahrhunderts, aber auch als Unruhe-Regionen. Nach einer Greenpeace-Aktion, die auf das gegebene Unfallrisiko für den Schiffsverkehr aufmerksam machte, wurden Ende 2002 die Auflagen zur Durchfahrt für Öltanker verschärft. Im Jahr durchfahren 50.000 Schiffe diese Meerenge.
Innerhalb des Bosporus liegt das Goldene Horn, eine langgezogene Bucht.
Über den Bosporus führen zwei Hängebrücken, die Bosporus-Brücke 20 (1973) und die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke (1988). Die Hängebrücken verbinden Europa mit Asien.
Beide sind mehrspurig für den Straßenverkehr ausgebaut und mautpflichtig, wenn man von der europäischen Seite heranfährt. Seit Mitte 2005 laufen die Bauarbeiten für einen Eisenbahntunnel unter dem Bosporus, welcher ab ca. 2009 die europäische mit der kleinasiatischen Seite Istanbuls verbinden soll. Das Projekt ist unter dem Namen Marmaray bekannt.
1954 wurde auf der Höhe der Stadtteile Arnavutköy in Europa und Kandilli in Asien die erste Freileitung über den Bosporus in Form einer 154-kV-Leitung gezogen.
1983 wurde eine weitere Freileitung für 420 kV über den Bosporus gezogen, der 1997 eine dritte Freileitungskreuzung für jeweils vier Drehstromkreise zu je 420 kV folgte. Vorausschauend sind die Maste dieser Freileitungsquerung schon für 800 kV ausgelegt.
Da die Durchfahrtshöhe auf dem Bosporus 73 Meter beträgt, müssen die Maste dieser Freileitungskreuzung sehr hoch sein. Allerdings kommt die gebirgige Topografie dem Leitungsbau zu Gute. Die Maste der 1997 fertig gestellten Bosporuskreuzung ragen 160 Meter hoch.
Von den separaten Einzelbewertungen zu der Attraktion ergibt sich die Gesamtbewertung
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